Hans-Jürgen von der Wense-Institut für fraktale Organisation Im Jahr 2100

Wir schreiben den 9. April 2006. Es wird von einem erneuten Elbehochwasser mit neuen Höchstständen in Norddeutschland berichtet. Die Gemüter bewegen aber weit mehr die Sozialreformen, Streiks und Proteste in Frankreich in ähnlicher Sache.

Diese Darstellung ist hochspekulativ. Dennoch zeigt die beobachtete Entwicklung gerade der letzten Jahre, daß etwas passiert. Für unser Institut ist es eigentlich ein Randthema, jedoch von erheblicher gesellschaftlicher Brisanz angesichts der weitgehenden Uninformiertheit in dieser Frage. Folge werden gravierende soziale und wirtschaftliche Verwerfungen sein, die jetzt dringend zu planen sind um sie halbwegs in geordneten Bahnen ablaufen zu lassen und wenigstens die guten Standards der Halbdemokratie in unserem Land halbwegs bewahren zu können. Das Jahr 2005 war global gesehen offenbar das wärmste seit einigen tausend Jahren. Die Eismassen von Grönland und der Westantarktis beginnen abzuschmelzen. Nach privaten Hochrechnungen ist eine globale Klimaerwärmung um ca. 5°C nicht mehr aufzuhalten. Jetzige Sofortmaßnahmen wären dringend angeraten um einen Anstieg um insgeamt ca. 10°C oder bei der energetischen Erschließung von Ölschiefervorkommen, Methaneis, etc. noch wesentlich weiter zu verhindern. 5°C, das hört sich wenig an, hat aber bereits im aktuellen Stadium, das sich seit Jahrzehnten still entfaltet hat und nun unaufhaltbar in Fahrt gekommen ist gravierende Konsequenzen. Es gibt erste Anzeichen dafür, daß sich auch die Ostanarktis destabilisiert. Geologisch gesehen sind bereits Abrutschbahnen für riesige Eismassen vorhanden.

Die Eismassen der Ostantarktis sind die größten Süßwasserreserven des Planeten. Sie beinhalten etwa fünfmal mehr Wasser als das Grönlandeis und die Westantarktis zusammen. Bisher wurde die Ostantarktis selbst von den größten Pessimisten in der seriösen Klimaforschung für an sich stabil gehalten. Dennoch gibt es Belege dafür, daß das dort vorhandene Eis auch in erdgeschichtlich jüngerer Zeit nicht permanent vorhanden war. Es ist also durchaus denkbar, daß die Ostantarktis bei einem Anstieg der globalen Temperatur um 5°C nahezu komplett abschmelzen wird. Die Destabilisierung der Arktis spielt für den Meeresspiegel keine Rolle, da die ihre Eismassen nicht auf Land liegen. Alleine die dort vorhandenen Wassermassen würden den Meeresspiegel weltweit um über 60m anheben. Die groben Konsequenzen für Deutschland habe ich versucht an der untenstehenden animierten Grafik zu verdeutlichen. Darüber hinaus wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit bei derartigen Umwälzungen auf der Erdoberfläche zu vermehrten und größeren tektonischen Aktivitäten wie Erdbeben kommen. Global möglich sind durchaus auf die Entstehung völlig neuer Plattenbrüche. Völlig absurd? Nein, London plant seit Jahren offiziell die Umsiedlung der Hauptstadt in höhergelegenes Gebiet, da hier augenscheinlicherer Handlungsbedarf besteht als in Berlin. Aber vielleicht war es letztlich doch ein dummer Fehler die deutsche Hauptstadt von Bonn wieder nach Berlin zu verlegen? Mehr habe ich derzeit dazu nicht zu sagen, jeder kann die Fakten selbst nachlesen, wenn er die vermutlich noch Jahre anhaltende allgemeingesellschaftliche Lethargie in dieser Frage für sich persönlich überwinden möchte. Es wäre diesem Land zu wünschen, daß die Politik in einigen Jahrzehnten sich nicht die Ressourcen mit planlosem Flickwerk vergeudet um nicht zu rettende Städte und Regionen nach Katastrophen neu aufzubauen.

Martin