Liebe ist ein Geschenk

Mir sind in meinem kurzen Leben schon viele Leute begegnet, die das Wort "Liebe" satt haben. Jeder zweite Popsong dreht sich um Liebe. Ständig wird das Thema in den Medien, besonders in dem Flackernden aufs neue ausgeweidet und nachdem man mal wieder so eine Bearbeitung des Themas konsumierte, ist einem wieder ein Stück unklarer geworden, was Liebe eigentlich sein soll. Liebe hat scheinbar so viele Bedeutungen, wie es Menschen gibt und keine verträgt sich mit einer anderen. Was also ist Liebe?

Ein mir namentlich unbekannter Popbarde singt: "Love is a shield to hide behind" (Liebe ist ein Schild, sich dahinter zu verstecken), Björk meint: "All is full of love/you just ain`t receiving/all is full of love/your phone is off the hook/all ist full of love/your doors are all shut/all is full of love" (Alles ist voller Liebe/ihr empfangt sie nur nicht/alles ist voller Liebe/euer Telefon liegt nicht auf der Gabel/alles ist voller Liebe/eure Türen sind alle zu/alles ist voller Liebe) und so würde es dann mit solchen Zitaten weitergehen, bis der Speicherplatz meiner Festplatte erschöpft wäre.

Also was ist Liebe? Wenn Liebe etwas ist, dann ist sie weltweit gleich. Tja, ist Liebe aber ein Schild, hinter dem man sich versteckt? Oder ist Liebe überall um uns und wir empfangen sie nur nicht? Solche Äußerungen sind schon geeignet einen ratlos zurückzulassen. Ist Liebe also ein Schild? Natürlich, aber wie ist das gemeint? Ist damit gemeint, daß die Liebe ein Mittel ist, um sich von Kritik freizuhalten, weil die lieben Mitmenschen es sich mit einem als großzügigen Zeitgenossen nicht verderben wollen? Oder ist die Liebe hier als Kraft gelobt, die dem Menschen erlaubt vieles zu ertragen? Ist Liebe überall um uns? Ist Liebe identlisch mit der Lebenskraft im Äther? Odd, Orgon oder wie sie auch genannt wird? Ein "Liebestrom"? Kann man Liebe aufnehmen, wie man in den Ofen Holz tut und anfeuert, damit er warm wird? Wenn ja, was ist denn diese Liebe? Wenn tausend Leute im Nebel herumstochern, bringt das auch nicht mehr, als wenn einer im Nebel auf die Nase fällt. Ich werde nicht drumherum kommen, ein wenig mitzustochern, vielleicht lichtet sich der Nebel ja etwas. Schaden kanns jedenfalls auch nicht mehr.

Ich gebrauchte in einem Schriftwechsel einmal die Formulierung: "Liebe ist der Sinn des Lebens". Das klingt erstmal ziemlich banal und dennoch ist mir bisher noch keine bessere Definition untergekommen. Liebe gibt dem Leben Sinn. Gibt es dem Leben Sinn ätherische Lebensenergie aufzunehmen? Klares Nein! Falls Björk das so gemeint hat, was ich nicht hoffe, dann hat sie nicht recht und ist offenbar einer esoterischen Binsenweisheit auf den Leim gegangen. Liebe macht man. (siehe "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm) Liebe ist keine Kraft im stofflichen Sinne und schon gar keine, die man konsumieren kann wie Dinge. Liebe ist Leben. Liebe im Menschen ist ein/der Sinn mit dem der Mensch Leben erfassen kann. Ohne diesen Sinn ist der Mensch blind für das, was Leben darstellt. Er kann ohne diesen Sinn nicht unterscheiden, ob etwas tot ist oder lebt. Liebe ist das Leben und das Leben ist die angeregteste, freudigste Tätigkeit. Tätigkeit ist immer ein Pulsieren und Atmen des Herzens, oder um es genauer zu benennen, der menschlichen Aura/Seele aus ihrem Lebensinnersten. Wenn ich meine zwei Augen aufmache, dann sehe ich, wo was vor mir ist. Wenn ich mich der Liebe hingebe, so wie Gott es den Menschen geraten hat, dann werde ich sehend und erkenne welchen Grad an Lebendigkeit etwas hat, das vor dem Auge meiner Seele ist. Wer mit seinen zwei Augen sehen will, der muß vorher seine Lider öffnen. Wer mit dem Sinn des Lebens sehen will, der muß vorher diesen öffnen, indem er ihn mit Licht anfüllt, das seiner selbstlosen Liebe und somit der reinsten Liebe entspricht.

Dies ist auch ein interessanter Aspekt des Sündenfalles von Adam und Eva im Paradies (und noch sehr viel mehr des Ursündenfalls im geistigen Reich). Die beiden lebten zunächst im Garten Gottes und er schaute auch ab und an mal vorbei um zu zeigen, daß ih interessiert was seine Menschen so machen. Die zwei Profis waren aber irgendwann einmal mit der puren Wonne nicht mehr zufrieden und suchten instinktiv aus mangelnder Liebe zu Gott, Liebe zum Tod aus dem Ungeist heraus einen Kick. Dieser bestand dann darin den berühmten Apfel zu essen was Gott den Zweien verboten hatte wobei der Baum den freien Willen des Menschen symbolisiert. Diese Sünde in Form vom Ungehorsam gegen Gott und damit dessen Anklage (Satan heißt ja sinngemäß auch "Ankläger") es nicht gut mit ihnen zu meinen und vertrauenswürdig zu sein und darüber hinaus noch dem Rat (Geist) Satans mehr vertrauend als dem Gottes, nahm ihnen die Liebe im Geist, die ja wie gesagt auch der Sinn des Lebens ist, also gleichbedeutend steht mit der wahren Erkenntnis Gottes, indem sie gegen den Geist handelten und der Geist, also Gott, sie von sich trieb, zwecks der Heilung von dieser Sünde durch die Trennung vom Wahren und Guten, wodurch es dem Menschen ermöglicht wird, erneut eine Entscheidung zu treffen für Gott. Seitdem ist der Mensch auf seinen puren fleischlichen Weltverstand zurückgeworfen (neulich stand mal in der Zeitung (Freie Presse; 30.6.01; S.12), daß britische Forscher herausgefunden haben, daß der Hirntod nicht zur Folge hat, daß das Bewußtsein des Menschen erlischt, also das Bewußtsein als solches offenbar nichts mit dem Gehirn als Nervenzentrum zu tun hat, sondern die Impulse woanders herkommen. Das nur als Ergänzung der einschlägigen Nahtodliteratur (insbesondere Dr. Moody und Kübler-Ross, von denen etliche Plagiatoren abgekupfert haben für Billigverlagsanstalten)), der ungeeignet ist, sich korrekte Erkenntnis zu verschaffen - solange er nicht umkehrt zu Gott. Und bis er das nicht tun will, muß er sich mit nicht enden wollenden Problemen herumschlagen, als den Folgen einer geistigen Vergiftung durch den Apfel der Erkenntnis, der eine Frucht des Hochmuts war und der Unzufriedenheit, also im eigentlichen Sinne genausowenig ein Apfel der Erkenntnis war, wie es eine Bombe des Friedens gibt (Sicherlich war es in der Hinsicht ein Apfel der Erkenntnis, alsdaß die zwei Urmenschen den Schaden ihrer Handlung erfahren mußten. Das ist halt so ähnlich wie mit der Prophezeiung des Orakels von Delphi an König Krösus, dem Musterbeispiel für folgenschwere Zweideutigkeit).

Die Liebe ist ein Organ der Seele. Mit seiner Liebe kann der Mensch seine Welt erfassen. Er kann Geld lieben und es ist tatsächlich Liebe, wenn auch keine sehr reife. Die Liebe eint sich mit dem, was sie erfasst. In der Psychologie kennt man das als psychische Abängigkeit im Gegensatz zur körperlichen Abhängigkeit. Die Liebe ernährt den eigentlichen Menschen. Pflanzen ernähren sich vom Sonnenlicht, Tiere als schon höherstehende Lebewesen ernähren sich aber mehr von ätherischem Sonnenlicht. Liebe aber ist Licht. Der Mund des Menschen erfasst Nahrung und führt sie dem Fleisch zu. Die Liebe des Menschen führt dem eigentlichen Menschen Nahrung zu. Schmeckt der Mund gerne Schimmel und Verwesung, dann ist dem Fleisch das nicht unbedingt zuträglich. Schmeckt die Liebe gerne Geld und Dreck, dann ist das dem eigentlichen Menschen nicht unbedingt zuträglich. Das Fleisch des Menschen folgt aber immernoch dem Geschmack seiner Seele. Wenn aber die Seele ihr Fleisch liebt, dann eint sie sich mit ihrem Fleisch und wird mit ihrem Fleisch vergehen.

Ein Sinn besteht immer in einem Sinnesorgan und seinem richtigen Gebrauch. Meine zwei Augen gebrauche ich nicht richtig, wenn ich sie - wie auch immer - verletze. Die Liebe aber gebrauche ich nicht richtig, wenn ich mit ihr Dinge erfasse und meinen Sinn des Lebens daran verletze. Wie soll ich jemals Gott erkennen, wenn ich nicht das Tote vom Lebenden unterscheiden kann? Was aber hat das Leben, das wir leben für einen Sinn, wenn wir nicht Gott als das ewige Leben erkennen? Warum finden Menschen es "sinnlich" vor der Ziel- und Sinnlosigkeit in die Zerstreuung sämtlicher seelischer Wahrnehmung zu fliehen? Ist es nicht viel sinnlicher sich die Sinne zu schärfen, indem man sich den niederen Reizen entzieht, die das Fleisch ausübt? Was ist daran sinnlich, solange zu schreien bis man taub ist; solange die Augen nicht zu schließen, bis man blind ist; solange wild umherzuflattern bis man dynamisch ist?

Liebe ist eine Kraft. Der Geist ist die Liebe und der Geist ist der Urgrund der Gottheit. Jede Kraft ist ein Geist. Die Bibel kennt zwei Geister: Gott und Luzifer. Die Liebe des Menschen kann sich zwischen diesen zwei Geistern entscheiden. Der Mensch kann sich entscheiden: esse ich Brot oder esse ich Kot. Es gibt nichts anderes, nur drei Möglichkeiten: esse ich Brot, Kot oder nichts und verhungere. Es ist nicht erforderlich, daß das der Mensch weiß, denn dann wäre ein junger Mensch schon verhungert, bevor er etwas essen kann. Jeder Mensch entscheidet sich instinktiv. Esse ich mit meinem Tun Liebe zum Geist oder zum Ungeist? Man muß es nicht wissen, aber jeder der lebt, isst etwas. Die Frage ist nur was in welchem Maße? Beides ist im Angebot und reichlich vorhanden! Wie aber sind zwei Geister entstanden, wenn es nur einen gab? Wie kam es zur Trennung in der Schöpfung der Liebe? Nun heißt der Kotgeist, der Ungeist Luzifer. Und Namen haben meist eine Bedeutung so tief wie die Tiefe des Benennenden. Luzifer heißt "Lichtträger", also mit anderen Worten der Träger der Liebe oder auch des Geistes und es liegt nahe zu vermuten, daß es dem guten Luzifer irgendwann nicht mehr ausreichte das Licht zu tragen und so ungefähr steht das ja auch in der Bibel.

Der Träger wollte Absender sein. Dem Träger eines Amtes reichte das Amt nicht mehr aus und er versuchte die Quelle seiner Autoriät zu beseitigen, um selbst die Quelle zu sein. Der Briefträger wurde neidisch auf den Dichter, der so schöne Gedichte auf seinen Postkarten versandte und wollte selbst die Gedichte schreiben - allein, es hat nicht jeder Talent und es kann nicht jeder alles - außer Gott selbst. Es genügt nicht die Quelle sein zu wollen, man muß auch die Fähigkeit dazu haben und mitbringen und die hat eben nur die Quelle selbst. Der Briefträger versuchte also den Dichter kalt zu machen und traf nur sich selbst, denn er war ja der Lichtträger! Wenn aber der Briefträger versucht seinen Dichter kaltzumachen, hat er ja offenbar nicht bedacht, daß er nicht fähig wird, tolle Gedichte zu schreiben, nur weil er deren Quelle töten will und er ohne diese Quelle sich nicht mal mehr an den Gedichten erfreuen kann, die er den Menschen überbringt.

Er kann aber den Dichter nicht töten, weil er selbst nur ein Gedicht ist und welcher Trickfilmheld kann schon den Filmprojektor zerstören, der ihn selbst projiziert? Was der Lichtträger aber tun kann, ist immer wieder nach dem zu greifen, was er nicht erreichen kann. Gibt er sich aber der Feindschaft zur eigenen Quelle hin, so erreicht er nur seine eigene Trennung von dieser Quelle. Wenn er vorher enorme Mengen Geist zu sich nahm, so hungert er jetzt und scheidet Substanz von sich - Kot, also Ungeist. Wird aber der Dichter seinerseits nun den Briefträger umbringen, weil dieser aus Trotz in den Hungerstreik getreten ist? Wohl kaum, wenn es auch viel Mühe macht, den Film reinzuerhalten, solange der Lichtträger ihn zuscheißt. Aber ein kluger Dichter weiß alles für seine Zwecke zu gebrauchen! Er ist ja letztlich ein Dichter, weil er fähig ist Gedanken zuendezuführen, bis er zufrieden ist. Unsereins wirft einen Kuli in den Müll, wenn er seinen Dienst versagt. In Gottes Schöpfung gibt es aber keinen Mülleimer für Schöpfungen, die ihren Dienst versagen. Wenn eine Schöpfung sich selbst beschädigt aus bösem Willen und auch andere Schöpfungen zu demolieren versucht, was ihr auch teilweise scheinbar gelingt, wandert das Beschädigte wie gesagt eben nicht in den Müll. Gottes Schöpfung kennt keinen Mülleimer, Gott praktiziert Kreislaufwirtschaft. Liebe ist ja stets bestrebt heil zu machen.

Nun noch einige Mutmaßungen um den Bogen zuendezuspannen: Der Fall von Luzifer zu Satan (bedeutet, wie oben schon erwähnt, "Ankläger") ist identisch mit der Entstehung der materiellen Welt. Die Materie ist gefallenes Geistiges in geronnener Form (Satan wurde in die Erde gestürzt), jedoch in von Gott geordneter Anordnung, da es selbst kraftlos ist, durch seine Trennung vom Geist. Daher ist auch grundsätzlich alle Materie belebt und ihre Form entspricht dem Charakter ihrer Seele. Der Hang zur Materie entspricht dem Hang zu Satan, der in der Materie ist. Wer sich insofern noch nicht entschieden hat, ob er der Materie oder dem Geist anhängen will, kann sich auch noch nicht für einen Herrn wirklich entschieden haben. Doch man kann nur einen Herrn haben, nicht zwei, die sich uneins sind. Man kann nicht Gott lieben und die Welt. Und jeder Mensch lebt, um sich zu entscheiden: Brot oder Kot oder Hungertod. Ergibt sich der Mensch der Liebe zu Jesus oder der Liebe zu weltlichen Reizen oder der Magersucht?

Ergeben muß sich der Mensch, denn er kann sich nicht zerteilen und so trifft auch jeder Mensch während seines Lebens eine Entscheidung, ob es ihm paßt oder nicht, ob er sich bewußt entscheidet oder intuitiv nach seiner Nase. Also ist die Liebe eines Menschen entweder die Liebe zu Satan oder die Liebe zu Gott. Wer seine Liebe Satan hingibt, der wird ihm gleich. Wer seine Liebe Jesus hingibt, der ja sozusagen der Amtsnachfolger von Luzifer ist (welcher aus naheliegendem Grunde sein Amt verlor mit seiner Trennung von der Liebe Gottes) der wird Gott gleich, weil Jesus Gott ist. Jeder Impuls in einem Menschen kommt entweder von Gott oder von Satan. So grausam und "intolerant" das klingt, es kann ja keinen Mittelweg geben. Oder gibt es in der Natur einen Mittelweg zwischen Apfel und Made? Entweder, oder.

Das Ziel des Lebens ist die Entscheidung, nicht mehr aber auch nicht weniger! Wenn aber jeder Impuls im Menschen entweder vom Geist oder vom Ungeist stammt, dann kann ein jeder entscheiden welchen Impulsen er folgen will. Will er einen Lahmen zu seinem Haus begleiten oder zieht er es vor doch lieber etwas für sich selbst zu tun? Strebt man dem Heiland (Heiler) nach oder Satan? Wessen ist die eigene Liebe? Verlangt es einen zu helfen oder doch eher die Schuld für alles bei anderen Menschen zu suchen? Kehrt man im eigenen Haus oder lästert man über den Dreck bei anderen?

Aber Vorsicht, es tun zwei dasselbe und tun es aus verschiedenen Gründen! Das sei nur denen gesagt, die sich im Schein der Heiligkeit, also der Scheinheiligkeit darüber hermachen, sich darüber zu zerreißen, wie satanisch alle Leute sind. Jeder sieht das, was er selbst nicht mehr sein möchte, gerne auch bei anderen, weil ihm diese bestimmten Charakteristika mehr oder minder zuwider sind und er so auf sie besonders empfindsam reagiert, doch ändern muß man immer sich selbst, sonst ändert sich die eigene Perspektive nicht. Es ist ja wohl der klassische Realitätsverlust zu sagen: "Schau mal den da an, der kehrt vor anderer Leute Tür, pfui!" Leider kommt das aber ziemlich oft vor, in nominell christlichen Kreisen (von anderen will ich erst garnicht reden). Und so sei zum Schluß gesagt:

Liebe, das ist, wenn man sich stets dienend verhält, die Fehler seiner Mitmenschen gering veranschlagt, aber seine eigenen Fehler um so gewichtiger, und aus solcher rechten Demut bei allem sagt, was man auch tut; "Ach, was bin ich nur für ein unnützer Knecht und doch gefällt es dem Herrn im Himmel mich zu erhalten, darum ihm alles Lob!" Dem Reinen ist alles rein...
 

Verkündigung

Wenn man ins Erzählen kommt, sind der Dialektik naturgemäß Grenzen gesetzt. Entweder man versucht in einem Text einen Weg zurückzulegen oder man bleibt stehen und beschreibt die eigene Position. Letzteres tue ich nun im Folgenden.

Es ist nun einiges über die Liebe gesagt und auch, daß Liebe nicht rational erfasst werden kann und warum das so sein könnte. Es ist bisher wenig gesagt von der Liebe selbst. Und doch ist es unvermeidbar, solches zu tun. Ist die Liebe doch nicht nur irgendein Sinn, der den Menschen zu gewissen technischen Fertigkeiten befähigt, sondern der intensivste Sinn des Menschen. Wenn vom menschlichen Körper die Rede ist, dann sagt man, das Auge sei der Hauptsinn oder bei manchen Menschen auch das Gehör, doch das sind schwache Sinne gegen die Liebe. Die Liebe ist nicht irgendein Sinn, sie nimmt alle anderen Sinne des Menschen mit sich und leitet sie mit leichter Hand. Die Liebe ist der vornehmste Sinn des Menschen und Gott wünscht sich nichts sehnlicher, als daß die Menschheit die in sie gelegte Anlage zu diesem Liebesinn nutzt und so in die vollkommene Seligkeit eingeht. Gott selbst ist voll von reiner Liebe zu den Menschen und er weiß, daß kein Mensch ihm nahe sein kann, ohne, daß er sich der Liebe hingibt. Gott weiß, daß jeder Mensch, der die Liebe in sich nicht entfaltet einem Menschen gleicht, der seine Augen nicht öffnen mag, weil er so schlaftrunken ist, daß er keinen Sinn dafür hat. Die Menschen bemitleiden ihresgleichen, wenn einer unter ihnen kein Augenlicht hat, doch um wie vieles mehr bemitleidenswerter sind Menschen, die nicht lieben wollen? Jeder Mensch, der sich nicht der Liebe hingibt, ist ja ein blinder Mensch. Manche bewundern Jesus, weil er Augenblinde sehend gemacht hat, um wie vieles mehr ist es aber doch ein großes Wunder, daß er bis zum heutigen Tage so viele Liebeblinde sehend gemacht hat.

Was ist ein Leben ohne Liebe? Was ist grausamer und elender als das? Kann man sich Bemitleidenswerteres vorstellen? Nein, ich kann das nicht. Aber die Menschen trauen der Liebe nicht. Sie wissen nicht, daß ihr Leid, das sie verbittert, ihnen als Gnade von Gott zuteil wird, damit sie Gelegenheit bekommen, sich doch noch auf die Liebe zu besinnen, um endlich gesund zu werden und dann als aufrechter und kraftvoller Mensch vor Gott zu stehen. Denn Jesus als menschgewordener Gott sorgt sich um seine vielen so entsetzlich kranken Kinder und versucht als ihr Arzt mit mancher bitteren Medizin zum Erfolg zu gelangen. Doch seine Kinder fliehen vor ihm und verdammen seine Medizin als Zeichen einer brutalen und grausamen gottlosen Welt, die es niemals gab und auch nicht geben kann.

Und wie wirr sind oft selbst die Kinder Gottes, die nicht sofort vor ihm fliehen. Sie halten sich selbst schon für halbe Götter, weil sie zu seltenen Augenblicken einen müden Abglanz Gottes zu sehen bekamen und doch fliehen auch sie vor ihrem Vater im Himmel und veranstalten lieber in ihren finsteren Verstecken ihre eigene Vergötterung. Sie gehen unter die Menschen und zitieren aus Gottes Wort, doch sind sie ohne Liebe und ohne Verständnis dessen, was sie predigen und öffnen aus Eitelkeit dem Satan Tür und Tor, der durch sie dann bequem gegen Gott zu wirken vermag, indem er verirrte Seelen im Wahn bestärkt, etwas anderes als nur rein die Liebe im Geist aus Jesus sei die Forderung Gottes an den Menschen. Und so gleichen viele kranke Kinder des Herrn dem blinden Blindenleiter, nur nehmen sie es nicht wahr, weil ihre Blindheit nicht einen Sinn von vielen betrifft, sondern den geistigen Sinn, der die Liebe und nichts sonst ist.

Und wie es zu Zeiten der Niederkunft Gottes schon war, erkennen diejenigen ihn am wenigsten, die ihn auf seine Fahne schreiben und laut schreiend durch die Welt ziehen. Damals verwirkte das Volk der Juden seine Existenz als Volk Gottes, heute erkennen die Christen Jesus oft noch weniger als irgendwelche Atheisten und sind wieder in einem Zustand, der sie ohne weiteres befähigt, Jesus bei einer zweiten Niederkunft wieder mundtot zu machen, nur diesmal halt mit den Mitteln der heutigen Zeit. Damals brachten die dummen Juden gewohnheitsmäßig ihre Propheten um, um sie dann nachträglich vielleicht anzuerkennen, wenn diese dann der eigenen wahnhaft angemaßten Halbgöttlichkeit und Heiligkeit nicht mehr unmittelbar ins Wort fallen konnten. So legten sie Zeugnis ab, daß ihnen ein toter Gott lieber ist, als ein lebendiger, der sich zu Wort meldet und Fehler, Sündhaftigkeit und Irrwahn schonungslos aus Liebe zu seinen Kindern aufdeckt. Denn ihrer mangelnden Liebe wegen verfinsterte sich ihr Geist, da sie sich insgeheim nicht konsequent von ihren Sünden losmachen wollten. So ist es heute wieder.

Zu jeder Zeit hat Gott Propheten zur Erde geschickt, damit sie seine Kinder belehren und vielleicht mit dem einen oder anderen stillen Erfolg. Und zu jeder Zeit haben sich die Pharisäer und Neupharisäer jeder Spielart entblödet die wahren Propheten zu verdammen und ihre eigenen falschen Propheten, die ihnen nach dem Munde reden, hoch zu verehren, womit sie sich selbst und ihrer Falschheit huldigen, aber sicher nicht Gott. Was gibt es nicht alles für Klimbim: billige Jesuskitschstatuen, Fischaufkleber fürs schöpfungsverpestende Auto und Erkennungszeichen aller Art, wertlose Erbauungsbücher die nicht von Gottes Geist herrühren (selbstverständlich heißt das jetzt nicht, daß alle christlichen Erbauungbücher unter diese Kategorie fallen), lächerliche Zeremonien nach dem Motto je dümmer, pathostriefender und Bibelworte buchstäblich nachäffend desto besser, öffentliches Barmherzigspielen, Haarspaltereien über korrekte Aussprache von Namen und andere offensichtliche Nebensächlichkeiten, Gebet und Rumgesinge um die eigene Heiligkeit zu demonstrieren, Verehrung von satanischen Ablenkungsmanövern wie Kulte um die Mutter Gottes und Heilige, Neuapostel, falsche Propheten und Lehrer und dergleichen mehr. Alles das ist vor Gott ein Greuel und ist nur wertloses Blendwerk, um die Menschen von der tätigen Liebe abzuhalten und damit von der Erkenntnis Gottes.

Christen, hört auch die Propheten eurer Zeit, denn die Zeiten ändern sich und die Bibel ist alt geworden (vor allem wohl durch veränderte Kulturzusammenhänge und andere Art zu denken, veränderten Gebrauch der Schriftsprache über die Zeiten und Übersetzungen in andere, der ursprünglichen Sprache fernstehenden Sprachen). Gott ist kein toter Gott und läßt seine Kinder nicht alleine, nicht im Geist und auch nicht in der prophetischen Offenbarung. Gottes Wort vergeht nie, aber zu jeder Zeit muß dessen Betonung auf die jeweiligen Umstände ja neu eingerichtet werden. Wir leben nicht mehr in der Welt vor drei- oder zweitausend Jahren. Was hat es für einen Wert zu lesen: "Wie in allen Gemeinden der Heiligen, sollen die Frauen schweigen, denn es wird ihnen nicht erlaubt, zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt." (1Kor 14:35; wobei "Kor" nicht Koran bedeutet), wenn keinem mehr klar ist, ob das noch zeitgemäß ist (was keinesfalls bedeuten soll, daß man sich nicht die Frage stellen braucht, ob dies nicht vielleicht doch seinen Sinn hat, daß sich die Frau dem Mann unterordnet), wo doch die Praxis und Lebensart offenbar inzwischen mancherorts etwas anders ist. Ob es der Liebe wohl zuträglich ist, sich mit Bergen von solchem Tempelmist auseinanderzusetzen? Was macht das Festhalten an einer Bibel als aktuellster Wissensstand (also einer Offenbarung an Menschen, die wiegesagt vielleicht eine ganz andere, womöglich sinnbildlichere Art hatten die Welt zu begreifen, weswegen möglicherweise der Bezug zu den heutigen "aufgeklärten" Menschen teilweise nicht mehr so sonderlich treffend ist, was man auch beispielsweise daran sehen und erkennen kann, daß Leute, die sich mit der Bibel auseinandersetzen heute immer zudem noch einen Wust von historischem (Halb-)Wissen mit sich umhertragen müssen um dem Quelltext nicht hilflos gegenüberzustehen und aus dieser Notwendigkeit wiederum Gefahr laufen den Bezug zur heutigen Realität zu verlieren, was man auch oft beobachten kann) denn für einen Sinn, die von Menschen vor so langer Zeit zusammengestellt wurde, um den Wildwuchs an Jesusevangelien zu beenden. Wer befasst sich denn mit zehn Jahre alten Telefonbüchern (dies setzt voraus, daß man weiß oder sich nicht dagegen sträubt, daß es auch immer mal neue Telefonbücher gibt, denn ein altes Telefonbuch ist immer noch tausendmal besser als gar keins (es ist ja auch nicht gemeint, daß etwas ungültig wird, sondern nur, daß der Bezug verloren geht, wie beispielsweise auch bei Warnungen in den Briefen vor Sekten, die es schon über tausend Jahre nicht mehr gibt und von denen heute teilweise auch keine Sau mehr als den Namen mehr kennt) und soll auch keineswegs heißen, daß die Bibel (die ja sozusagen eine Sammlung von alten Telefonbüchern über tausend Jahre hinweg darstellt) ins Altpapier gehört. Im Gegenteil gehören die zeitgenössischen Propheten immer hinten an die Bibel ran. Aber es ist ja naiv zu glauben, daß man sich da in einem größeren Rahmen einigen könnte welcher Prophet wahr und welcher falsch ist, insofern ist die Bibel halt die absolute, definitive und ultimative Grundlage zum christlichen Weltverständnis)? Und wer zudem glaubt, daß die Bibel seit dem Selektionskonzil unveränderter Form in seinem Regal steht, der irrt gewaltig. Viele Kirchen haben so ihren etwas abweichenden Kanon (Auswahl) aus den überlieferten Schriften. Luther hat seiner Bibelübersetzung etliche alte jüdische Propheten als "Apokryphen" hinzugefügt, die er für nützlich befand. Der Kanon der syrischen Kirche kennt seit jeher nicht nur die uns bekannten 150 Psalmen, sondern 155, die nicht etwa falsch, sondern unzweifelhaft echt sind, wie aus dem Qumran-Fund hervorgeht. Die ebenfalls beinalte äthiopische Kirche hat wie selbstverständlich seit jeher das hierzulande fast völlig unbekannte Jubliäenbuch im Programm, das nun ebenfalls in Qumran in einer hebräischen Fassung gefunden wurde. In westlichen Kreisen galt lange die Offenbarung des Johannes als apokryph (unecht), nun gehört sie wie selbstverständlich zum hiesigen Kanon. Von den vielen verschiedenen Übersetzungen aus den Originalsprachen will ich hier garnicht reden.

Es kann angesichts dessen keinen Zweifel geben, daß die Kernbücher der Bibel Gottes Wort sind und trotzdem die Bibel nicht als geschlossen betrachtet werden darf, sondern es unvermeidbar für jeden ernsthaften Christen ist, selbst zu prüfen welcher Prophet welche Glaubwürdigkeit bekommen kann (und Gott will auch eine Entscheidung aus dem Geist heraus). Ein Mensch sich kann mit gutem Willen zur Liebe bekehren, wenn er nur ein paar Seiten aus einem beliebigen Buch der Bibel besitzt und in sein Herz aufnimmt. Ein liebesreger Mensch kann ja sogar ohne irgendwelche Prophetentexte zu Gott finden, indem sich Gott ihm selbst sehr dezent, wie beiläufig, offenbart. Den Christen macht nicht die Bibel aus, sondern Jesus und die Liebe aus ihm. Je mehr (echte) Propheten jedoch ein Kind Jesu liest und annimmt, desto klarer und greifbarer wird der ganze, gesamte Sinn sämtlicher Offenbarung aus Gott - ob Moses, Bibel, brauchbare Apokryphen oder auch gerade neuere Offenbarung und Prophetie, die jünger als 1000 Jahre ist, wie Thomas von Kempen, Meister Eckhart, Martin Luther (der ja mehr ein Täter durch seine durchaus inspirierte Übersetzung der Bibel war. Wer etwas übersetzen will, der muß es ja mindestens auch inhaltlich verstehen, ansonsten zwangsläufig Irrtum und Fehldeutung auftreten muß, wie in neueren Übersetzungen die einen bestimmten Sinn belegen sollen und extra von und für eine bestimmte Splittergruppe angefertigt worden sind. Da diese Verstehen der Bibel aber einfach nicht möglich ist, ist auch für die Übersetzung unbedingt das Tun im Geist erforderlich), Emanuel Swedenborg, Jakob Lorber, Gottfried Mayerhofer und Bertha Dudde, für die ich mich verbürgen möchte und sicherlich viele andere, die mir leider nicht namentlich bekannt sind oder ich nicht beurteilen möchte (z.B. Hildegard von Bingen, Jakob Böhme oder Theophrast Bombast (besser bekannt als Paracelsus, der ohne Scheiß diesen bürgerlichen Namen führte. Theophrast war ein griechischer Philosoph, den möglicherweise sein Vater hoch schätzte, das weiß man nicht mehr genau)). Sie alle (für die ich mich verbürge) rufen den Menschen unmißverständlich zur reinen, unverfälschten Liebe auf und machen klar Schiff mit der Heuchelei ihrer Epoche. Sie sind aktuell und am Puls ihrer Zeit gewesen und sind es teilweise noch immer ziemlich (je nach dem Staub, der sich auch auf sie schon wieder legte). Und Paulus mahnt uns desöfteren in der Bibel Weissagungen nicht zu verachten (1Tes 5:20 aber 1Joh 4:1ff, wobei letztere schon mit etwas Geist verstanden sein will, denn es zählt ja sicher nicht was außen drauf steht, sondern das was innen drin ist). Sicherlich gibt es auch heute echte, von Gott gesandte Propheten, doch ich kenne keinen, von dem ich das ohne Sorge behaupten möchte.

Kein Prophet ist besser als die Quelle; Gott selbst. Wenn die Menschen nach der Liebe leben würden, dann wäre ja nicht nur die Erde ein Paradies, sondern alle Zweifel über Prophetie überflüssig. Der Geist ist ja die Liebe selbst und beginnt ein Mensch mit den Augen der Liebe zu sehen, so beginnt er ja im Geist mit den Augen Gottes zu sehen. Klebt einer an Moses oder der Bibel, hat er deren Geist nicht genügend verinnerlicht und schwimmt so weiter auf der Oberfläche. Aber es nutzt nichts, sich an Autoritäten zu klammern, wenn man nicht konsequent nach dem handelt, was die Autorität sagt und es nutzt auch nichts die Autorität in die höchsten Himmel zu heben, damit sie schön weit weg ist und man sich nicht immer wieder kristisch selbst hinterfragen muß. Die Leute, die die Bibel geschrieben haben, waren Menschen wie du und ich, keine Idole, sondern Sünder vor Gott. Sie adelt nur der, der durch sie sprach. Was sie auch sagten, es diente nur dazu, die Menschen zur Liebe zu bewegen (und natürlich zur bewußten Erkenntnis und Annahme von Jesus als Erlöser seitdem das in dieser ausdrücklichen Weise aktuell ist auch im alten Testament dreht sich ja sehr viel um Jesus, nur daß halt der Name noch nicht dasteht).

Die Liebe ist das Licht der Welt. Jesus ist die reine Liebe, da Gott in ihm Mensch geworden ist und so die Brücke schlug, die notwendig wurde, nachdem die Menschen immer liebloser geworden waren und Gott nicht mehr erkennen konnten, aufgrund ihrer großen geistigen Umnachtung, in der sie nicht mehr unterscheiden konnten, was wahr und was unwahr ist. Heute ist Jesus jedem Menschen so nah, daß er nur darauf wartet, daß sich ihm, der die Liebe ist, ein Menschenherz hinwendet, um es nach seiner Liebe unmittelbar zu unterweisen in seiner Lehre vom Himmelreich Gottes. Doch nur das Herz sieht Gott, nur die Liebe eines Menschen; nicht die klugen Worte, die letzterer auf seinen Lippen trägt. Jeder kann im Grunde genommen nur sich selbst predigen (was auch beinhaltet das Wort Gottes von außen anzunehmen und zu verstehen zu suchen und es zu einem eigenen Wort, einer eigenen Predigt an sich zu machen) - und Jesus in sich predigen lassen und sich danach richten. Gott ist kein toter Gott, diejenigen machen ihn nur zu einem toten Gott, die viel von Liebe reden vor der Welt und Jesus doch nicht zuhören und murrend Folge leisten (oft weil sie etwas nicht einsehen, warum sie etwas tun oder lassen sollen und Gott also nur bedingt als Ratgeber akzeptieren soweit sie sehen könne aber nicht darüber hinaus, was freilich auch einer ganz anderen kritischen Ernsthaftigkeit bedarf), falls überhaupt, wenn Gott zu ihnen spricht (und das ist keineswegs selten, sondern vielmehr die Regel). Wie viele Menschen zweifeln daran, daß Gott zu ihnen spricht und doch spricht er zu jedem Menschen, zu jedem einzelnen (der genug kritische Ernsthaftigkeit besitzt sein inneres Chaos mal aufzudröseln und zu schauen welche Stimme wohl die Stimme Gottes ist und welcher Impuls doch eher von eher unreinen Geistern herrührt. Das muß man schon selbst rausfinden auf welche Stimme man hören kann und wo, das heißt wo im Körper sie sich äußert. Wie sagte noch Antoine de Saint Exupery: "Man sieht nur mit dem Herzen gut") und wenn die Menschen ihn nicht hören mögen und alles Lebendige in sich verdammen, ist denn auch Gott "hilflos" (Schaden nimmt nur der Mensch, das dafür reichlich), denn zwingen will Gott den Menschen nicht zu seinem Wohl, denn der Mensch ist Gottes Bild und Gott ist auch frei zu tun und lassen, was er will.

Ohne Jesus zu leben ist sinnlos. Ein Dasein ohne Liebe verdient nicht die Bezeichnung "Leben", weil es nicht lebendig ist wie Gott, sondern tot wie ein Stein. Mit Lieblosigkeit kann man wohl steinreich werden, doch was nutzt es, wenn es Gott zuwider gelebt ist und ein Ende nimmt wie ein verlorenes Schäflein, das auf die Rufe des Schäfers nicht antworten mochte, weil es sich in einen Stein vernarrt hat und lieber beim Stein verbleiben wollte - eine Hyäne hat es gerissen. Es nutzt nur für den Tod der Seele, sich an irdische Dinge zu klammern und sie zu lieben, statt sie in Gott zu lieben und die Dinge der Liebe untertan zu machen. Wie höllisch ist die Rastlosigkeit und Geschäftigkeit, die längst den puren Lebensunterhalt aus dem Blick verloren hat und jedem Dreck hinterherrennt, den der Mammon an seiner Angel festgemacht hat.

Die Menschen kennen Gott nicht mehr und geben nur noch auf menschliches Urteil und wollen auch nicht mehr ihren Schäfer hören, der sie vor der Räudigkeit bewahren will. Lieber übertreffen sie sich in sinnlosen Anhäufungen von Besitz und werden immer unverschämter in ihren Methoden, um Dinge an sich zu raffen, weil Gott ihnen das Weltglück mit redlichen Mitteln aus Sorge verwehrt. Und so ist die Zeit gekommen, in der die Erde gefegt wird vom wuchernden Dreck und neu gemacht, für die Menschen, die man mit Recht auch "Mensch" nennen kann, deren Leben nicht vergeblich und nutzlos ist, sondern wieder einen Sinn hat in Gott. Die Endzeit nähert sich seit zweitausend Jahren dem Ende und ist das auch für den Weltmenschen eine lange Zeit, so wird er noch seine böse Überraschung erleben, denn jede noch so lange Zeitspanne hat irgendwann ihr Ende. Rechnet besser zu früh mit dem Ende als zu spät, denn der Frühe sitzt auf gepackten Koffern und wartet, aber der zu Späte verschläft auch noch den letzten Zug. Der Frühe aber weiß um die Wertlosigkeit alles Vergänglichen und bereitet sich auf das vor, was sicher kommt, aber der zu Späte versumpft am Ende völlig in seiner Nichtigkeit und ist zu schwach, wenn die Zeit kommt, um in Gott zu bestehen.

Jesus ist daher Rettung, denn er hilft den Schwachen und heilt die Kranken im Geist. Wer ihn um Hilfe für seinen Geist bittet, der wird auch sicher von ihm erhört und von ihm geführt und unterrichtet, solange er will und er ihn schätzt. Dies sei jedem wärmstens ans Herz gelegt. Jesus ist ein Gott im Verborgenen, er ist treu und zuverlässig, aber flieht den Pomp um ihn. Keiner ist ihm zu dumm oder zu schlecht, denn jeder ist ja schon sein Kind. Das jetzt nur quasi als würdiges Schlußwort.