Zur Übersetzung des biblischen Begriffs φαρμακεια / "pharmakeia"

Vor einer Weile stellten wir auf dieser Homepage etwas zur oadischen Herangehensweise an das Christentum klar: Oadische Wertvorstellungen und das Christentum

Darin schrieben wir:

"Als Werke des Fleisches nennt die Bibel:
[...]
- Gruppe 2: Götzendienst, Pharmazie (altgriechisch: pharmakeia) (alleine auf Gott vertrauen, Rettung nicht bei der Welt suchen)"

Wieso haben wir das getan? Wir haben zunächst unschlüssig überlegt, ob es sinnvoll wäre diese Übersetzung genauer zu erklären. Die Beweggründe dafür aufzuzählen könnte unbeabsichtigt so wirken als sei nach unserer Deutung dieser Punkt biblischer Lehre besonders wichtig. Das ist jedoch nicht der Fall. Andere Punkte christlich-biblischer Lehre sind viel entscheidender.

Kann andersrum jemand Oadier sein, der diese Übersetzung nicht teilt? Ja, wie auch anderes bei uns ist es eher als gesonderte Einladung an solche zu verstehen, die es ähnlich sehen: Schaut bei uns werdet ihr wahrscheinlich wegen dieser Überzeugung nicht in herausgehobener Weise mit weiteren in Mitmenschen zu findenden Werken des Fleisches konfrontiert sein, wie etwa mit Abspaltungsbestreben (Sektiererei).

Es könnte weiter so wirken, als würden wir diese Übersetzung in einer gesetzlichen Art auffassen. Auch das ist nicht der Fall. Gesetzlichkeit, die sich ähnlich staatlich-weltlicher Gesetzestreue auf Taten und deren gewaltsame Unterdrückung fixiert, findet sich heute unter Christen leider sehr verbreitet. Wir halten diese Herangehensweise für ein grundlegendes Mißverständnis der biblischen Lehre, die wahrscheinlich auch auf jahrhundertelange Verquickung von Staat und "Kirchen" und der gegenseitigen Anpassung zurückgeht. Bereits im oben verlinkten Text wurde erklärt, daß der Gottesgeist das Handeln des Menschen zeugen sollte. Auch der Blick auf die teilweise Abwesenheit dieses Geistes anzeigenden "Werke des Fleisches" soll nicht auf ein Befolgen von Vorschriften hinauslaufen, sondern auf ein daraus ableitbares Erkennen, daß die Anbindung an Jesus Christus als Gott in einem Menschen schwächelt, der soetwas tun will, den es dazu drängt solches zu vollbringen. Und Christsein ist ein Weg um Trennung von Gott zu überwinden, nicht um sich mit Symptombekriegung aufzuhalten und auch keine Methode Tote "lebend zu machen", indem man ihe Gliedmaßen von außen bewegt wie eine Marionette.

Bei der Frage der Übersetzung von "pharmakeia" geht es dennoch auch nicht lediglich um Nebenbemerkungen in der Bibel.

"Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn alle Völkerschaften wurden durch deine Pharmazie (φαρμακεία - Substantiv, Singular, Dativ, Feminin) irregeführt; Und in ihr wurde das Blut der Propheten und Heiligen und aller Erschlagenen auf Erden gefunden."
Off 18,23f

Die Offenbarung weist an dieser Stelle "pharmakeia" eine zentrale Rolle in der Endzeit zu. Die Offenbarung ist auch das Buch der Bibel, in welchem es heißt:

"Denn Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: So jemand zu demselben hinzusetzt, so wird Gott auf ihn legen die Plagen, die in diesem Buche geschrieben sind. Und wenn jemand wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen sein Teil vom Buche des Lebens, und von der heiligen Stadt, und von dem, was in diesem Buche geschrieben ist."
Off 22,18f

Es ist eine allgemeine Frage wie man einen Text in einer andere Sprache übersetzen kann ohne "wegzunehmen" oder "hinzuzusetzen", denn im Rahmen einer Übersetzung gibt es meistens praktisch unvermeidlich Bedeutungsverluste, Bedeutungsveränderungen. Es liegt aber nahe, gerade gegenüber diesem Bibelbuch bei einer Übersetzung besonders sorgfältig vorzugehen. Es kann auch nicht sein, daß Christen hierin eine Übersetzung mittragen, die sie für verzerrend halten.

Eine weitere relativ bedeutende Bibelstelle, die "pharmakeia" verwendet, wurde bereits genannt:

"Offenbar aber sind die Werke des Fleisches, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Schwelgerei, Götzendienst, Pharmazie (φαρμακεία - Substantiv, Singular, Nominativ, Feminin), Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zänkereien, Streitsucht, Zwietracht, Parteisucht, Mißgunst, Mordsucht, Zechen, Gelage und dergleichen, von denen ich euch vorhersage, und auch schon früher gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden."
Gal 5,19ff

Andere Übersetzer setzen für "pharmakeia" in diesen Stellen den Begriff "Zauberei" ein. Wir vermuten, daß hier schon vor längerer Zeit Funktionsträger verfälschend eingriffen, weil sie selbst doch einiges von Pharmazie für den Eigengebrauch hielten.

Begriffliche Vergleichsstellen:

"Deshalb ist auch unter den Reinigungen und Wiederherstellungen des Körpers die durch Leibesübungen die beste; ihr zunächst kommt das Schaukeln auf Seereisen und, wo irgend sonst mit keiner Anstrengung verbundene Fahrten stattfinden; die dritte Art der Bewegung bringt zwar, wenn jemand einmal sehr dazu gezwungen ist, Nutzen, sonst aber darf der Verständige ihr nie sich unterwerfen, nämlich die ärztliche, durch Arzneimittel (φαρμακευτικῆς - Substantiviertes Adjektiv, Singular, Feminin, Genitiv) zu bewirkende Reinigung; denn mit großen Gefahren nicht verbundene Krankheiten darf man nicht durch Arzneimittel (φαρμακείαις - Substantiv, Plural, Dativ, Feminin) aufregen. Hat doch der ganze Verlauf der Krankheiten mit der Natur der lebenden Geschöpfe in gewisser Weise Ähnlichkeit, denn auch die Zusammensetzung dieser bedingt eine bestimmte Lebensdauer, so der ganzen Gattung wie jedes einzelnen, indem jedem von Natur, abgesehen von äußeren, unvermeidlichen Unfällen, ein gewisses Lebensziel zugeteilt ist; denn sogleich von vornherein vereinigen sich bei jedem die Dreiecke, mit dem Vermögen ausgestattet, der Auflösung auf eine bestimmte Zeit zu widerstehen, über welche hinaus wohl niemand sein Leben auszudehnen vermöchte. Nun findet dasselbe Verhältnis auch hinsichtlich des Verlaufs der Krankheiten statt; stört aber jemand diesen Verlauf, im Widerspruch mit der ihm zugeteilten Zeit, durch Arzneimittel / Arzneigeben (φαρμακείαις - Substantiv, Plural, Dativ, Feminin), dann pflegen aus leichten schwere, aus selten eintretenden häufige Krankheiten zu entstehen: Darum muss jeder alles Derartige durch seine Lebensweise, insoweit das seine Zeit ihm gestattet, leiten, nicht aber durch Arzneien / Arzneinehmen (φαρμακεύοντα - Partizip, Singular, Akkusativ, Präsens, Aktiv, Maskulin) ein schwer zu behandelndes Übel aufregen."
Plato, Timaios 89b-d (Letzte zwei Belegstellen: Erste Begriffsübersetzung = Schleiermacher & Müller / zweite Begriffsübersetzung = Susemihl)

"Gott bringt aus der Erde Heilmittel (φάρμακα - Substantiv, Plural, Nominativ, Neutrum) hervor, / der Einsichtige verschmähe sie nicht. 5 Wurde nicht durch ein Holz das Wasser süß, / sodass Gottes Macht sich zeigte? 6 Er gab dem Menschen Einsicht, / um sich durch seine Wunderkräfte zu verherrlichen. 7 Durch Mittel beruhigt der Arzt den Schmerz, / ebenso bereitet der Salbenmischer die Mischung (μεῖγμα - in manchen Übersetzungen mit "Arznei" übersetzt), 8 damit Gottes Werke nicht aufhören / und die Hilfe nicht von der Erde verschwindet. 9 Mein Sohn, bei Krankheit säume nicht, / bete zu Gott; denn er macht gesund. 10 Lass ab vom Bösen, mach deine Hände rechtschaffen, / reinige dein Herz von allen Sünden! 11 Bring den beruhigenden Duft eines Gedenkopfers dar, / mach die Gabe fett, wenn dein Vermögen es erlaubt. 12 Doch auch dem Arzt gewähre Zutritt! / Er soll nicht fernbleiben; denn auch er ist notwendig. 13 Zu gegebener Zeit liegt in seiner Hand der Erfolg; / denn auch er betet zu Gott, 14 er möge ihm die Untersuchung gelingen lassen / und die Heilung zur Erhaltung des Lebens. 15 Wer gegen seinen Schöpfer sündigt, / muss die Hilfe des Arztes in Anspruch nehmen."
Jesus Sirach (auch bekannt als "Ecclesiasticus") 38,4ff

"Als aber Boten kamen, welche Memnon`s Tod meldeten, war Alexander der großen Besorgnis entledigt. Bald darauf fiel er in eine ziemlich bedeutende Krankheit und rief, da er schwer darniederlag, die Aerzte zusammen. Während alle Andern die Heilung schwierig fanden, versprach Phillip, von Geburt ein Akarnane, welcher gewagte und schnellwirkende Mittel anwendete, durch seine Arznei (φαρμακείας - Substantiv, Singular, Genitiv, Feminin) die Krankheit zu heben. Bereitwillig folgte der König seinem Rathe, weil es hieß, Darius sey schon mit seinem Heere von Babylon aufgebrochen. Der Arzt gab ihm einen Trank, und da die gute Natur des Kranken und das Glück mithalf, befreite er bald den Alexander von seinem Uebel."
Didorus Sicilus, Geschichte, Buch 17, 31 aus dem 1. Jhd. v. Chr. (Übersetzung: Julius Friedrich Wurm: Diodor’s von Sizilien historische Bibliothek. 19 Bändchen, Stuttgart 1827–1840)

Das Griechische ist - viel stärker als unser heutiges Neuhochdeutsch - eine Sprache, in welcher die grammatikalische Funktion der Wörter direkt im Wort dargestellt wird. Daher gibt es mehr Wortendungen oder auch sonstige dadurch bedingte Wortvarianten. So wie wir im Deutschen aus dem Wort "gehen" diverse Formen herleiten können (z.B. Gang (des Ganges), Geher (des Gehers, den Gehern), Gehertum (des Gehertumes), gehend (gehende, gehendes, gehender), gegangen, etc.), kann sich aus griechischen Grundformen eine weitere grössere Vielzahl von Wörtern ergeben, die zwar alle einen vergleichbaren identischen Bedeutungskern aufweisen, aber in verschiedenartiger Gestalt daherkommen. So ist beispielsweise φαρμακεία (pharmakeia) das Arzneimittel als solches, wohingegen φαρμακεύοντα (pharmakeuonta) die Tätigkeit des Arzneinehmens beschreibt. Die Endung -εία (-eia) bezeichnet abtrakte Konzepte, φαρμακόν (pharmakon / Plural: φάρμακα (pharmaka)) bezeichnet das Pharmazeutium als Gegenstand. (Der Vollständigkeit halber an dieser Stelle: In sprachwissenschaftlich korrekter Begrifflichkeit wäre die "Endung" z.B. lediglich das -a in -eia oder das -os in -eutikos.)

Das Buch Jesus Sirach ist ein altjüdisches Werk, das nicht Teil des christlich-evangelischen, jedoch aktuell Teil des römisch-katholischen Kanons ist. Oberflächlich betrachtet könnte man sich von diesem Werk in der Anwendung von Pharmazie bestätigt sehen. Es enthält jedoch wie schon das Zitat aus Platons Werk Timaios den Begriff, der sich auch als "pharmakeia" in den erwähnten biblischen Stellen findet. Hier wird also ein identischer Begriff verwendet. Es werden damit klar Substanzen bezeichnet, die man heute wohl auch als Pharmazie einordnen würde. Jesus Sirach ist nicht Teil der neutestamentarischen Gedankenwelt. Er lebte vor der Zeit des menschgewordenen heilenden Gottes.

Sirach sieht im Tun eines "Arztes" eine Gnade für noch Gottesferne, die wegen ihrer Sünden krank werden. Es ändert nichts an der späteren Einordnung im Neuen Bund, wie es nichts an der Beschreibung der Werke des Fleisches ändert. Es bekräftigt sie eher, da dieses Buch samt dessen Begriffsverwendung den Autoren der zitierten neutestamentarischen Schriften bekannt gewesen sein dürfte. Christen glauben, daß die Menschwerdung Gottes ihre Situation völlig änderte. Wenn ein religiöser Autor einen Text für ein auch dezidiert religiöses Publikum mit auch verbreitet jüdischem Hintergrund verfasst, dann verwendet man einen im eigenen Werk so zentralen Begriff doch wohl kaum in plötzlich ganz anderer Weise wie z.B. Sirach lediglich etwa 200 Jahre zuvor? Das so zu tun wäre regelrecht fahrlässig.

Abgesehen davon hätte es mit "magos" einen anderen Begriff gegeben, der eindeutiger "Magier" bezeichnet hätte und auch im Neuen Testament an anderen Stellen tatsächlich entsprechend verwendet wurde. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch eine Passagenvariante aus dem fast durchweg als nichtkanonisch - also nicht als genügend göttlich inspiriert - geltenden antiken Barnabasbrief die Ähnlichkeiten zu Gal 5,19ff aufweist.

"Der Weg der Finsternis aber ist krumm und voll Fluch. Es ist nämlich der Weg zum ewigen Tode voll Strafe; auf diesem befindet sich das, was ihre Seelen zugrunde richtet: Götzendienst, Frechheit, Überhebung wegen der Macht, Heuchelei, Doppelherzigkeit, Ehebruch, Mord, Raub, Stolz, Übertretung, List, Bosheit, Anmaßung, Giftmischerei (φαρμακεία: Substantiv, Singular, Nominativ, Feminin), Zauberei (μαγεία - mageia: Substantiv, Singular, Nominativ, Feminin), Habsucht, Vermessenheit gegen Gott. Leute, die die Guten verfolgen, die Wahrheit hassen, die Lüge lieben, den Lohn der Gerechtigkeit nicht kennen, dem Guten nicht nachstreben und dem gerechten Urteil, sich nicht bemühen um Witwen und Waisen, sich nicht kümmern um die Gottesfurcht, sondern um das Böse, von denen gar weit entfernt ist Sanftmut und Geduld, die das Eitle lieben, nach Vergeltung haschen, kein Mitleid haben mit dem Bettler, sich nicht annehmen um den Niedergebeugten, die bereit sind zum Verleumden, die ihren Schöpfer nicht anerkennen, Kinder morden, die Geschöpfe Gottes im Mutterschosse umbringen, dem Bedürftigen den Rücken zukehren, den Bedrängten unterdrücken, den Reichen beistehen, die Armen ungerecht richten, Sünder in allen Stücken."
Barnabasbrief 20,1f (griechische Textvariante nach Barnabas. Kirsopp Lake. The Apostolic Fathers, Vol 1. William Heinemann; The Macmillan Co. London; New York. 1912. - davon abweichend z.B. im Codex Siniaticus ohne mageia)

Auffällig ist, daß wie oben zitiert von manchen Übersetzern zum Barnabasbrief "pharmakeia" auf andere Weise die Bedeutung fragwürdig verengend mit "Giftmischerei" übersetzt wird, im Gal jedoch mit "Zauberei". Was ist der Unterschied? Gäbe es keine unterschiedlichen Bedeutungen hätte der Autor vermutlich eher nicht beide Begriffe aufgelistet. Im Gal findet sich der Begriff "mageia" nicht. Nur warum fiel dann im Gal sinngemäß nicht die "Zauberei" weg, sondern die "Giftmischerei"? War gewünscht, daß "Zauberei" auf jeden Fall in der Liste auftauchen sollte, egal welches Wort im Grundtext wirklich da steht? Ein wenig wirkt diese Beobachtung so.

Der altgriechische Begriff pharmakeia bezeichnet ein Tätigkeitsfeld, das von dem, was sich selbst auch heute Pharmazie nennt, also dem Verabreichen von Substanzen um eine bestimmte erfahrungsgemäß meistens eintretende Wirkung zu erzielen, über die Bereiche heutiger alternativmedizinischer Methoden bis hin zu Zauberei reichte. Damalige Ärzte wandten oft auch Beschwörungen und sonstige Zauberei an, ein solches Berufsbild mit derartigem Tätigkeitsspektrum existierte bereits im alten Ägypten. Für die Chirurgie gab es bei den Griechen einen separaten Begriff.

Dieses Bedeutungsspektrum in Übersetzungen lediglich auf "Zauberei" zu beschränken wird unserem Erkennen nach dem Begriff und auch dem biblischen Kontext nicht gerecht. Eine solche "Übersetzung" ist erkennbar außerbiblisch motiviert.

Das Neue Testament berichtet vom menschgewordenen Gott, der alleine durch seine Macht als sündenfreier Mensch Menschen heilte, ja sogar Verstorbene wieder in dieses Leben zurückholte. Vor den Gott der Christen ist Krankheit etwas, das der Macht seines Gottesgeistes weichen muß.

"Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen und der Herr wird ihn aufrichten, und so er Sünden begangen hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt einander eure Übertretungen und betet füreinander, daß euch Heil widerfahre; das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist."
Jak 5,15f

Pharmazie jedoch nimmt hier in gewisser Weise die Stelle von Gott ein, sie verspricht Heilung und ein leidfreies Leben und versucht ihr Möglichstes diese Selbstdarstellung aufrechtzuerhalten, all den "Nebenwirkungen", "Arztfehlern", "multiresistenten Keimen" zum Trotz. Deswegen wird sie im Galaterbrief auch direkt neben dem Götzendienst aufgeführt. Sie verlangte nach gesellschaftlichem Einfluß und hat ihn weltweit erhalten. Sie, die Pharmakaufleute, haben wie vorausgesagt die Welt verführt, ein falsches Heilsversprechen etabliert, verbunden mit riesigen Folgeproblemen bis hin zur Zucht des Menschen nach kaufmännischen Kriterien durch solche Medizinkaufleute und ihre befreundeten Herrscher.

Und in ihr ist das Blut der Propheten und Heiligen, man denke nur an die vielen Versuche biblische Propheten posthum mit "psychiatrischen Diagnosen" zu belegen und daran, daß diese "Heiler" ein System etablierten, das fähig ist auch echte Propheten und Heilige ungestraft zu entrechten, wegzusperren und mit erwiesenermaßen extrem gesundheitsschädlichen Pharmazeutika zu vergiften, weil viele ihrer "Heiler" z.B. Visionen und Reden mit Gott wie es in der Bibel von Propheten überliefert wurde für "krank" halten, da es in ihr intolerant-materialistisch-atheistisches Weltbild nicht passt. Niemand scheint vor ihr und ihrem willkürlichen Unrecht sicher (siehe z.B. Gustl Mollath). Sie ist selbst ein unchristlich-religiöses (letztendlich auch irrational begründetes) Machtgebilde.

Fast alle Menschen, die sich als Christ verstehen, gebrauchen Pharmazie. Schon Kindern wird sie reichlich verabreicht. Eltern die das aus Glaubensgründen ablehnen im Extremfall ins Gefängnis gesteckt. Staatsnahe Sekten betreiben Krankenhäuser zu Hunderten, Menschen wie Albert Schweizer stehen fast durchweg in hohem Ansehen. Und dennoch spüren viele Menschen auch eine Abneigung gegen solche Medizin. Dies könnte man laut Bibel einer Schwäche dieses Werkes des Fleisches in ihnen zuschreiben.

Wer nun mit dem Gedanken spielt sofort alle Pharmazie aus dem eigenen Leben zu verbannen - es sollte nicht vergessen werden, daß Pharmazie nicht für sich steht. Sie wird in der oben genannten Stelle in einer Reihe von Eigenschaften aufgezählt, es hat den Anschein, daß diese Eigenschaften eher als gleichrangig zu betrachten sind:

"Ehebruch, Hurerei, Unzucht, Schwelgerei, Götzendienst, Pharmazie, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zänkereien, Streitsucht, Zwietracht, Parteisucht, Mißgunst, Mordsucht, Zechen, Gelage und dergleichen"

Es wäre also zu kurz gedacht nun eine Eigenschaft herauszulösen und sich darauf besonders zu fixieren.

Im Fall des Pharmaziekonsums könnte sich trotzdem jeder, der sich als Christ betrachtet die Frage stellen, ob er glaubt, daß Gott es in der Hand hat, wie es ihm geht.

"Verkauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Und keiner derselben fällt zur Erde ohne euren Vater. Darum fürchtet euch nicht. Ihr seid mehr, denn viele Sperlinge."
Mt 10,29f

Wieso geht es einem vielleicht nicht gut? Ist es Folge von Sünde, wie Sirach schreibt? Oder ist es eine Versuchung wie die gegenüber Hiob? Weswegen läßt Gott das zu? "Das" meint weniger z.B. Folgen der Gewalt anderer Menschen, die die Unfallchirurgie behandeln kann. "Das" meint wohl eher Zustände, die sich allmählich im leiblichen Organismus selbst herausbildeten. Etwas das dem einen widerfährt und dem anderen nicht, oft ohne daß man echte Gründe dafür entdecken könnte, die nicht bereits Teil der beobachtbaren Symptomatik sind. Was macht die Einzelfälle in der Statistik wirklich aus?

Der Antwort kommt man nicht unbedingt näher, wenn man in die Arme einer weltlichen Heilslehre flieht, wo der eigene Vater (Gott) doch der größte Heiler ist, den es gibt.

"daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden."

Das Reich Gottes ist die Einigung mit Gott, das Einswerden mit gelebter Agape, die Gott ist. Das Wollen von Agape. Agape in geistiger Art gelebt, nicht für den Tod im Weltlichen.

Nicht vergessen:

"Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist die Liebe des Vaters nicht. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und die Hoffart des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt."
1.Joh 2,15f